1.) Unterworfensein unter totalitäre Kontrolle über einen längeren Zeitraum (Monate bis Jahre!): z.B. Überlebende von familiärer Gewalt, Kindesmisshandlung, sexuellem Kindesmissbrauch
und organisierter sexueller Ausbeutung.
2.) Veränderungen der Affektregulierung: z.B. chronische Beschäftigung mit Suizidideen, Neigung zu
Selbstverletzungen, explosiver oder extrem
unterdrückter Wut (evtl. im Wechsel), zwanghafter oder extrem gehemmter Sexualität (evtl. im Wechsel).
3.) Veränderungen des Bewusstseins: z.B. Amnesie für traumatische Ereignisse, dissoziative Episoden, Depersonalisation/
Derealisation, Wiedererleben der traumatischen Erfahrungen entweder in Form von Flashbacks, oder in Form von ständigem Grübeln.
4.) Veränderungen des Selbstbildes: z. B. mit Gefühlen von Hilflosigkeit und Initiativverlust; Scham, Schuldgefühlen und Selbstanklage; eigener Wertlosigkeit oder Stigmatisierung; Gefühl, völlig
verschieden von anderen zu sein. (Erleben äußerster Einsamkeit, die Überzeugung, von niemandem verstanden werden zu können.)
5.) Veränderungen in der Wahrnehmung des Täters: z.B. die ständige Beschäftigung mit ihm (z.B. auch in Form von Rachegedanken); eine unrealistische Sichtweise des Täters als übermächtig
(Vorsicht! Das Opfer kann die Macht des Täters unter Umständen realistischer einschätzen als der Therapeut!); Idealisierung des Täters oder paradoxe Dankbarkeit ihm gegenüber; Übernahme von
Weltanschauung oder Rechtfertigungen des Täters.
6.) Veränderung der sozialen Beziehungen: z.B. Isolation und Rückzug, Abbruch von intimen Beziehungen, fortgesetzte Suche nach einem Retter (kann wechseln mit Isolation und Rückzug), ständigem
Misstrauen, wiederholtem Versagen beim Schutz der eigenen Person.
7.) Veränderung von Stimmungslagen und Einstellungen wie Verlust und Zuversicht, Gefühle von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.